top of page

Recht fertige Rechtfertigung

Hallihallo liebe Freunde, Bekannte, Interessierte

Bevor ich mich rechtfertige warum ich noch nichts gepostet habe, und das Meiste aufs Internet schiebe und danach versuche Euch mein Leben in einem viel zu kurzen Blogeintrag zu erklären, werde ich anders beginnen.

Heute ist Diwali. Ich sitze gerade auf unserer Dachterasse, ja richtig gehört, nach einigen Wochen, in unserem Apartment angekommen und noch enthusiastisch aufgrund der Magie des Anfanges, des Neuem und der Veränderung, entdeckten wir zusammen die Dachterasse. Dieser überwältigende Augenblick, gefolgt von breiten Grinsen, Tanzen, Singen und Umarmen, beschreibt ganz wunderbar die Magie des Anfanges.

3 Monate später. Heute ist Diwali, seid 3 Tagen rufen mir alle Menschen zu: "Happy Diwali" und mit einem solchen Grinsen, dass ich auch damit anfange und ganz stolz allen Leuten „Happy Diwali“ vorzwitschere und darauf folgend auch viele Lachfalten zu Gesicht bekomme.

Damals sollte ich noch nicht wissen, dass Diwali das perfekte Abbild Indiens ist.

Diwali ist das Fest der Lichter.

Warum?Weil ein Gott namens Rama (aufgrund von Liebe, wie immer) in den Dschungel für 14 Jahre ging, dort einen Erzfeind bekam (wobei dies eigentlich die Schuld Ramas Bruders war), zum Ende hin brachte Rama dann den Erzfeind um und bekam dafür Dhias (schöne Gaslämpchen) geschenkt. Ein goldener Elch und ein fliegender Affe sind auch noch Teil der Geschichte.

Wie wird das Fest der Lichter gefeiert? Mir wurde gesagt, mit Rangoli (Zeichnungen auf Boden aus Blumen oder Pulver), Öl auf Kopf verteilen, mehrmals Kleiderwechseln, Essen und Raketen.

Bisher, alleine in unserm Apartment, durfte ich nur den Raketenteil erspüren.

Seid gestern Abend werden hier so viele Raketen abgefeuert, wie in 3-Jahren Silvester in Deutschland noch nicht. Man denkt, das eine Rakete in 300 Meter Entfernung, wenig hörbar ist, doch ganz im Gegenteil, du wirst alle 2 Minuten daran erinnert welcher Feiertag heute ist und in solch einer Lautstärke als würde dir jemand eine Knallerbse an dein Ohr werfen. Denn nicht nur der Abend wird mit Krachern und Raketen gefüllt, auch der Tag, nur dass dann von den hübschen Lichterspielen am Himmelszelt nichts zu sehen ist, und die „Lichterspiele“ sind natürlich immer gefolgt von Knalle (laut Google die richtige Mehrzahl für Knall).

Dies gibt keine Möglichkeit auf Ruhe, es lässt dich kontinuierlich über Ozonschicht und Umwelt nachdenken und verschafft dir einen durchgängigen Adrenalinstoß.

Warum dieses Fest der Lichter das ideale Abbild für Indien ist, erläutere ich kurz.

Indien fängt dich, bewegt dich, verzaubert dich, ekelt dich, nervt dich, interessiert dich. Überall lauern neue aufregende Sachen, du steckst in einem nicht endenden Highlight eines Feuerwerksfestes. Alles hier ist übertrieben und scharmlos. Von Allem gibt es entweder viel zu viel, oder viel zu wenig (Müll, Straßenhunde, Reichtum, Armut, Ingenieure,...). Du musst dir hier keine Mühe geben, die volle Ladung Indiens zu spüren, setzte dich an den Straßenrand und spüre.

Indien ist direkt, ich habe das Gefühl überall wird gemacht auf was man gerade Lust hat, viele Dinge haben keine Regeln, doch die Regeln die es gibt, auf die wird sehr viel Wert gelegt.

Fazit: Man gebe einer indischen Großstadt, ein Fest und sie mache einen 24-Stunden-aufgezwungenen-Maimarkt daraus, was am nächsten Tag ist? Egal.

So geht das also jetzt schon den ganzen Tag und Ihr merkt vermutlich das meine Laune etwas gesunken ist.

Doch wie Indien ist. Es bringt nichts in diesen Momenten die Augen zu schließen und sich in eine Ecke zu verkriechen, setzte dich auf die Dachterasse und sei einfach voll dabei.

Denn neben dem Dreck, dem Lärm, Gestank und Ärger, ist es nämlich wunderschön.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Jetzt kommt der Teil mit dem Rechtfertigen.

Liebe Leser, es ging nicht, die letzten 3 Monate konnte ich nicht schreiben.

Ich habe unglaublich viele Ideen in meinem Kopf und täglich kommen neue Ideen, Veränderungen und Ereignisse dazu. Bitte seid noch etwas geduldig. Mir fehlt leider einfach gerade die Zeit.

Aber um zu schreiben wie ich mich gerade fühle, kommt nun ein kurzes Gedicht...

Einen Moment noch

Funkelnde Glut die versucht in Flammen auszubrechen

Eigene Erwartungen sind schwer zu entsprechen

Unruhige Finger die nach Allem greifen

Ein voller Kopf der noch immer versucht Dinge zu begreifen

Ruhe vor dem Sturm, Angst vor dem Donner

Wirklich hier, wirklich lebendig, wirklich schon da?

Einatmen wann immer es geht

Rausatmen wenn die Luft zu hoch steht

Kein gehen, nur wollen und versuchen, also weiterhin Donnergrollen und Sandkuchen

Jeder muss seine eigene Geschwindigkeit finden und seine eigenen Wege, doch dies ist ein Anfang:

Lebe den Moment, den dieser ist unendlich.

- Lies die Anfangsbuchstaben jedes Verses in meinem Gedicht

Habt noch etwas Geduld,

Eure Fia


RECENT POSTS:
SEARCH BY TAGS:
Noch keine Tags.
bottom of page